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Wie heißt denn mein Esel? Anton. Ausgerechnet! Was, Anton? Los, Anton! Du, wenn du deinen Anton nennst, dann nenne ich meinen Fin. Los, Fin! Reiß die Hacken zusammen! Wer zuerst oben ist, gewinnt! Ist gemacht! (Abfahrtssignal) Gewonnen! Schön, nicht? Ja, sehr schön. Schau mal da unten. Da siehst du das Häuschen von deiner Oma. Du, da werden wir eines Tages wohnen, und dann können wir den ganzen Tag auf den Rhein gucken und die Schiffe zählen. Ja, und den Garten, den lassen wir verwildern. Dann können unsere Kinder Versteck spielen. Ja, glaubst du glaubst du jetzt, dass wir zwei richtige Sonntagskinder sind? Mhm! Am liebsten würde ich gleich für immer hier bleiben. Ja. Sag mal, Jungchen, müsst ihr denn nicht bald wieder nach Hause? Wieso Oma, stören wir dich? Im Gegenteil! Ich finde es nett, dass ihr schon eine ganze Woche bei mir seid. Ja? Aber schließlich wartet zu Hause deine Arbeit auf dich! Ach nein. Im Augenblick bin ich zu Hause vollkommen überflüssig. Und außerdem, wenn du dich nicht gut fühlst, können wir dich doch nicht allein lassen. Ach was! Das bisschen Mumps! Das hab ich schon oft gehabt. Daran bin ich schon gewöhnt. Da hast du wieder Recht. Kinderkrankheiten sind in deinem Alter ein Zeichen von Gesundheit, nicht? (Türklingel) Wer kann denn das sein? Sicher ein Geburtstagsgratulant. Es hat geklingelt. Hab’s gehört. Hoffentlich kommt da kein Besuch. Sonst reicht der Kuchen nicht. Dann schneidest du eben kleinere Stücke ab. Ein Telegramm, bitte. Ja, danke. „Das Ende der R-Mark.“ Fin! Ja? Morgen fängt ein ganz neues Leben an! (Fin) Ein neues Leben? Ja. Ein neues Leben, sagst du? Ja Ich bin tot. Was? Hier: „Häftling Nummer , Schneidermeister Anton Wibbel, nach zehntägiger Haft um : Uhr an Lungenentzündung verschieden.“ Um Gottes willen. Der Mattes? Der Mattes. Was machst du denn jetzt? Gar nichts. Ich bin tot. Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich mich kaputtlachen. Ich muss mich setzen, du. Mir wackeln die Knie. (Oma) Wer war das, Anton? Ein Telegramm, Oma. Von wem? Glück Glückwunsch von deiner Lebensversicherung. Ich kann es immer noch nicht begreifen. Der arme Mattes. Dass er so krank war, haben wir gar nicht gewusst. Das konnte man nicht wissen. Er ist auch noch umsonst gestorben. Nicht mal die fünf Mark pro Tag hat er von mir gekriegt. Weißt du was? Ich leg ihm das Geld in den Sarg, ja? Zehn Tage hat er gesessen. Das sind Mark. Geld in den Sarg legen? Sind wir dem armen Kerl doch schuldig. Willst du ihm für die Mark nicht lieber einen Kranz kaufen? Davon hat er nichts. Junge, Junge, Junge. Die Arbeit hat der Tod sich diesmal aber einfach gemacht. Schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Wieso? Na, den einen, den lässt er richtig sterben, den Mattes, und den zweiten, den nimmt er noch so am Rande mit, ohne sich groß anzustrengen. Nämlich mich. Was wird denn jetzt aus dir? Vor allen Dingen darf ich der Oma nicht sagen, dass ich tot bin, sonst kriegt die ’nen Herzschlag. Dann haben wir drei Tote. Und dann? Dann, ja Was soll ich da jetzt darüber nachdenken? Was aus mir wird, findet sich schon. Du hast gut reden.

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